Im Vordergrund steht ein eiserne Pfahl auf der Mole. Im Hintergrund schwere Lavainsel im blauen Meer

Garachico

Das Dorf und der Hafen wurden Ende des 15. Jahrhunderts vom genuesischen Bankier Cristóbal de Ponte gegründet. Er war einer der Eroberer Teneriffas, der es durch Anbau und Verkauf von Zuckerrohr zu Besitz und Wohlstand brachte. Das weiße Gold sorgte für Einnahmen aus Handel und bildete das finanzielle Fundament für die Stadtentwicklung und Entstehung von Kirchen und Monumenten. Neben Zucker war der vor allem bei Engländern sehr beliebte Malvasía Wein eine große Einnahmequelle.
Skulptur mit Abbild des genuesischen Bankiers Cristóbal de Ponte auf einer Steinwand

Das sechzehnte und siebzehnte Jahrhundert bilden das goldene Zeitalter der Geschichte von Garachico. Der Hafen wurde zum wichtigsten der Insel. Zur Sicherung des Hafens gegen englische Freibeuter und anderer Feinde wurde der Hafen mit dem Castillo de San Miguel befestigt. Das aus heutiger Sicht recht klein wirkende Kastell kann gegen Eintritt (€ 2,-) besichtigt werden. Es zeigt in Bildern und Texten die Historie von Garachico, allerdings sind die Texte nur auf Spanisch abgebildet. Vom oberen Stock aus, gute Sicht über den Hafen sowie den Naturschwimmbädern Piscinas Naturales de El Caletón.


1645 führte eine große Sturmflut zum Verlust von 40 Handelsschiffen und 1697 verwüstete eine Feuersbrunst die Stadt wobei 100 Häuser zerstört wurden. Das Aus für die Stadt und ihren wichtigen Handelshafen war jedoch der Ausbruch des Vulkans Garachico am 5. Mai 1706. Der oberhalb des Ortes an der Montaña Negra gelegene Volcán Garachico führte die Lavamassen durch das Dorf und verschüttete den Hafen. Als Folge zogen die Händler nach Puerto de la Cruz. Mit dem Verlust der wirtschaftlichen Basis emigrierten vieler Einwohner nach Südamerika.

Meerwasser tost in einem Naturpool, der von Lavafelsen vom offenen Meer getrennt ist
Ein Naturpool mit tosendem Wasser der von Lavafelsen vom offenen Meer getrennt ist.

Sehenswürdigkeiten von Garachico

Wunderschön in der Ortsmitte befindet sich die Plaza de la Libertad (Freiheitsplatz). Umgeben von alten, hohen indischen Lorbeerbäumen bietet sich das Verweilen im zentral gelegenen Kiosko Plaza Libertad an. Im Schatten läßt sich das rege Treiben auf dem Platz gut beobachten. An der Seite zum Meer hin steht die Statue von Simon Bolivar, dem Freiheitskämpfer Südamerikas. Die Skulptur des Garachiquense-Skulpturisten Juan Jaénist ist ein Geschenk der Kolonie Garachique aus Venezuela.
Großer Steingepflasterter Platz vor der Plaza de la Libertad in Garachico mit Blick auf Kirche und Freiheitsplatz unter indischem Lorbeer
Ein Kiosk auf der Plaza de la Libertad. Kaffeetische und Stühle unter einem großen indischen Lorbeerbaum.

Mein Tipp: Ein Besuch von Tabacos Arturo Macuba. Dort werden in Handarbeit Zigarren gerollt, die der Eigentümer Arturo unter der Marke Tacuba ausschließlich in seinem Laden verkauft.